… kann schmerzfrei über jeden Boden laufen.
Die meisten Pferde können nur dann barhuf über jeden Boden laufen, wenn mehrere Faktoren zusammenspielen: Korrekte Hufbearbeitung und außreichend Bewegung auf unterschiedlichen Böden (10-30km/ Tag wären optimal). Die Bewegung und die Bodenreize stimulieren den Huf, sorgen für eine gute Durchblutung und regen die Hornproduktion von qualitativ hochwertigem Horn an. Für die meisten Pferde ist dies der Schlüssel zum Erfolg. Jedoch kann mangelnde Bewegung (insbesondere auf weichen Böden) in der Aufzucht, zu frühes Beschlagen (wenn der Huf noch im Wachstum ist) oder Erkrankungen (z.B. Hufknorpelverknöcherungen, Athrosen, Spat, etc.) ein Grund dafür sein, dass ein Pferd auf harten, unebenen Böden nur mit Hufschutz (z.B. Hufschuhe) geritten werden kann.
… ist symmetrisch, eher rund als oval.
Gleichmäßige Hufe stehen für ausbalancierte Hufkapseln, die gleichmäßig belastet werden. Unsymmetrische Hufhälften entstehen entweder durch falsche Hufbearbeitung, durch Schonhaltungen des Pferdes, Erkrankungen des Bewegungsapparates (z.B. Athrosen, Spat, etc.), eines starke Händigkeit des Pferdes oder z.B. durch ein immer gleiches Vorstellen eines Beines beim Grasen.
Das bedeutet jedoch auch, dass nicht jedes Pferd symmetrische Hufe haben kann und das Mitarbeit auf anderen Gebieten gefordert ist - durch richtige Gymnastizierung und osteopatische, chiropraktische, physiotherapeutische Behandlung.
Heutzutage hat sich das Bild eines ovalen Hufs leider etabliert. Gesunde Hufe sind aber eher rund als oval. Das bedeutet, dass ihre Fußungsfläche mehr unter dem Körper steht, die Zehe nicht zu lang und nach vorne rausgezogen ist und damit untergeschobene Trachten produziert. Hinterhufe sind jedoch von der physiologischen Form immer etwas ovaler als Vorderhufe.
… hat gerade Wände (ohne sie zu beraspeln).
Sind die Wände gestreckt ohne Flügel und Schnabel (von vorne und von den Seiten gesehen), dann ist i.d.R. das Hufbein parallel zur äußeren Wand und gut angebunden. Gerade Wände sprechen auch für eine geschlossene weiße Linie. Hebelnde, flügende Wände fühlen sich für das Pferd so an, als wenn wir unseren Fingernagel nach außen umknicken. Ein beschönigendes Raspeln der Wände von außen heilt den Huf nicht, sondern verschleiert nur das eigentliche Problem.
Die Hufwände sollten kegelförmig nach außen verlaufen. Einwärts führende Wände verhindern den Hufmechanismus und quetschen den Huf bei jedem Schritt.
… hat eine geschlossene weiße Linie.
Ist die weiße Linie ca. 2-3mm breit und leicht gelblich (nicht dunkel verfärbt oder sichtbar gezerrt), dann spricht das für eine gute Aufhängung des Hufbeins in der Hornkapsel.
… hat gleichmäßig dicke Wände.
Es weist darauf hin, dass alle Teile der Hufwand gleichmäßig belastet werden. Dickere Teile der Wand sind stärker belastet, als dünnere Teile der Wand.
… hat einen prominenten gesunden Strahl.
Die Aufgabe des Strahls ist, den Aufprall des Hufes zu dämpfen und damit den Huf und die inneren Strukturen zu schützen. Das setzt eine Trachtenlandung voraus. Nur ein kräftiger, gesunder Strahl (ohne Strahlfäule oder -pilz) mit Bodenkontakt kann diese Funktion erfüllen.
… zeigt eine Trachtenlandung.
Nach wissenschaftlichen Erkenntnissen ist die Landung mit der Trachte (hinterer Teil des Hufs) zuerst die gesunderhaltenste Art den Huf aufzusetzen. Nur so kann die stoßdämpfende Funktion des Strahls und des Ballenpolsters genutzt werden und Knochen, Sehnen, Bänder und Gelenke geschont werden. Durch eine Trachtenlandung kann u.a. vielfach die gefürchtete Hufrollenentzündung verhindert werden. Zeigt ein Pferd eine Zehenlandung, ist es oberstes Ziel, diese in eine Trachtenlandung umzuwandeln, damit der Huf korrekt belastet wird und sich selbst heilen kann. Ist dieser Komfort durch reine Hufbearbeitung nicht herzustellen, sollte vorübergehend Hufschutz (z.B. in Form von Hufschuhen) angebracht werden.
Eine kurze und gut verständliche wissenschaftliche Erklärung finden Sie HIER.
… hat eine zum Boden passende Sohlenwölbung.
Sohlenwölbung entwickelt sich, wenn der Huf richtig bearbeitet wird und das Hufbein eine gute Anbindung an die Hufwand hat und nicht abgesunken ist. Sie bringt das Hufbein vom Boden weg und schützt es vor kleineren Unebenheiten. Durch die Wölbung kann der Hufmechanismus seine Wirkung entfalten. Die Wölbung richtet sich nach der Form der Unterseite des Hufbeines und nach dem Untergrund auf dem das Pferd hauptsächlich steht/bewegt wird. Je härter der Untergrund, desto geringer ist die Wölbung ausgeprägt, bzw. die Wölbung ist zwar identisch, aber der Huf hat eine dickere, härtere Sohle, die diese Wölbung teilweise ausfüllt. Bei einem vollständig gesunden Huf geht die Wölbung konstant von den Strahlfurchen (tiefster Bereich) bis an die weiße Linie.
Ein "Hereinschnitzen" von Sohlenwölbung sollte auf keinen Fall betrieben werden, da das Sohlenhorn nur sehr langsam wächst und dadurch immer dünner und empfindlicher wird von mal zu mal. Nur eine dicke Sohle schützt die Hufunterseite effektiv.
Nicht zu verwechseln jedoch mit dem Entfernen von Bröselhorn von der Sohle. Dieses ist meist weich, uneben und mit kleinen Rissen durchzogen und kann unter Umständen (je nach Situation) entfernt werden. Pferde mit ausreichend Bewegung schmirgeln sich dieses "tote" Material in der Regel von ganz alleine ab.
… hat aufrechte, niedrige Trachten.
Wie auch die ovale Hufform, werden hohe Trachten und eine hohe Hornkapsel heute als normal und richtig empfunden. Schaut man sich jedoch Bilder von Mustanghufen an, findet man kurze Hornkapseln mit niedrigen Trachten. Hohe Trachten zwängen zumeist den Strahl ein, welcher keinen oder nur kaum Bodenkontakt hat. Sie begünstigen das Unterschieben der Trachten und damit das Vorverlegen der Fußungsfläche und eine herausgezogene Zehe. All das führt oft zu einer Zehenlandung, die dann die weiter oben liegenden Strukturen schädigt, oft zu Hufrollenproblematiken und teilweise irreversiblen Schäden führt.
… ist nicht zu steil und nicht zu flach.
Es gibt keinen universal gültigen optimalen Zehenwandwinkel. Dieser ist von Pferd zu Pferd verschieden und ist erreicht, wenn die Wände gerade, die Trachten niedrig und die weiße Linie geschlossen ist. Im Regelfall wird dieser Winkel vom menschlichen Auge dann als harmonisch empfunden.
Stellungstheorien wie die Fesselstandstheorie der Schmiedeausbildung oder der Schulterstandstheorie gelten im Sinne der NHC-Überzeugung als wiederlegt.
… hat einen entspannten Kronrand.
Das bedeutet, der Kronrand ist von vorne und hauptsächlich von der Seite ein harmonisch verlaufender Bogen ohne Stauchungen oder Knicke. Der Verlauf ist nicht stark abfallend und auch nicht zu gerade. Solche Kronränder weisen auf unbalancierte Hufwände hin, die nach oben stauchen, auf negative Plantarwinkel (zu steil abfallende Kronränder - das bedeutet das Hufbein kippt nach hinten und nicht wie sonst üblich mit ca. 5° nach vorne) oder kann auf Spat hinweisen.
… hat aufrechte (nicht übergelegte) Eckstreben.
Die Eckstreben sind die verlängerten Hufwände, die den Huf im hinteren Teil stabilisieren. Wie die Wände sind sie aus einem härteren Material als Strahl und Sohle. Wenn die Eckstreben nun über die Sohle wachsen und sich auf diese legen, dann drücken sie und oft entstehen Einblutungen oder gar Hufgeschwüre in diesem Bereich. Sind die Eckstreben bogenförmig und nicht geradlinig zeigt dies eine Überlastung an. Optimaler Weise enden die Eckstreben auf halber Strahllänge. Längere Eckstreben oder Sohlenwülste im Bereich um die Strahlspitze zeigen oft an, dass der Huf an dieser Stelle noch auf Unterstützung angewiesen ist.
… hat keine Zwangsituation.
Zwangsituationen können folgende Bereiche betreffen: Trachtenzwang (die Trachten zeigen zangenförmig zueinander und quetschen den Strahl ein, oft führt es auch zu einwärts gerichteten Wänden, die den Hufmechanismus verhindern), Eckstrebenzwang (auch hier wird der Strahl eingequetscht, jedoch von den Eckstreben) und Sohlenzwang.
… hat ein hoch in der Kapsel sitzendes Hufbein.
Das Hufbein kann nur hoch in der Hornkapsel sitzen, wenn der Huf richtig bearbeitet wird und das Hufbein eine gute Anbindung an die Hufwand hat und nicht abgesunken ist. Sie bringt das Hufbein vom Boden weg und schützt es vor kleineren Unebenheiten. Durch die Wölbung kann der Hufmechanismus seine Wirkung entfalten. Je nachdem auf welchem Untergrund das Pferd hauptsächlich steht, ist die Wölbung ausgeprägt. Bei einem vollständig gesunden Huf geht die Wölbung konstant von den Strahlfurchen (tiefster Bereich) bis an die weiße Linie.
Ein "Hereinschnitzen" von Sohlenwölbung sollte auf keinen Fall betrieben werden, da das Sohlenhorn nur sehr langsam wächst und dadurch immer dünner und empfindlicher wird von mal zu mal. Nur eine dicke Sohle schützt die Hufunterseite effektiv.
Nicht zu verwechseln jedoch mit dem Entfernen von Bröselhorn von der Sohle. Dieses ist meist weich, uneben und mit kleinen Rissen durchzogen und kann unter Umständen (je nach Situation) entfernt werden. Pferde mit ausreichend Bewegung schmirgeln sich dieses "tote" Material in der Regal von ganz alleine ab.
… steht lotrecht unter dem Pferdekörper.
Ein Pferd, dass sich auf seinen Füßen wohlfühlt, steht mit senkrechten Röhrbeinen sowohl an Vorder-, als auch an Hinterbeinen auf dem Boden. Tut es das nicht, entlastet es schmerzende Bereiche. Oft stehen die Pferde rückständig (Vorderbeine weiter unter dem Bauch), weil ihnen der Trachtenbereich wehtut. Das kommt meistens von Strahlfäule oder -pilz oder von einem unterentwickelten hinteren Hufbereich, der seine Dämpfungsfunktion nicht erfüllt (z.B. bei hohen Trachten oder Trachtenzwang).
Bei Hufrehe nehmen die Pferde die sogenannte "Rehehaltung" ein, wobei sie die Vorderbeine vorne rausstellen und die Hinterbeine weit unter den Körper nehmen, um die schmerzende Zehe zu entlasten.
… hat keine Ringe, Risse und Einblutungen.
All diese Faktoren weisen auf einen unausbalancierten Huf hin, in dem Spannungen herrschen. Wird der Druck zu groß, entstehen Risse, kommt es zu Blutergüssen oder Ringen. Ringe sind auch Anzeichen von Hufrehe, Stress oder einer Futterumstellung. Kleine Haarrisse treten häufig bei Trockenheit auf und sind i.d.R. nicht so schlimm, weisen jedoch auf Stoffwechselproblematiken hin.
… hat eine gute Hornqualität.
Die Hornqualität ist immer den ausgesetzten Belastungen des Hufes angepasst. Das bedeutet, wenn ein Huf längere Zeit vor äußeren Einflüssen geschützt wird (z.B. durch Beschlag), dann wird die Hornqualität zunehmend schlechter. Gewöhnt man den Huf nun wieder an natürlichen Abrieb, dann verbessert sich die Qualität wieder. Dabei gilt: Viel Bewegung ist das A und O. Jedoch darf der Huf zu keiner Zeit überlastet werden. Das heißt, die Böden sollten anfänglich nicht sehr abriebstark sein. Jedoch ist die Bewegungsmenge entscheidend und es sollte auf temporären Schutz (Hufschuhe) zurückgegriffen werden, damit der Huf schmerzfrei in Bewegung bleiben kann.
Die Hornqualität ist jedoch auch vom Stoffwechsel abhängig. Oft ist dieser bei Pferden mit Hufproblemen aus dem Gleichgewicht geraten. Eine Optimierung der Stoffwechselabläufe hilft oft deutlich besser, als das Zufüttern von speziellen Zusatzfuttermitteln zur Verbesserung der Hornqualität.
Die Qualität hat im übrigen nichts mit der Huffarbe zu tun, wie allgemein gerne angenommen.
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NUR EIN GESUNDER HUF KANN SEINE FUNKTIONEN ERFÜLLEN:
1.TRITTSICHERHEIT & TASTSINN
Der Huf ist mit vielen Rezeptoren ausgestattet, die dem Gerhirn melden, auf welchem Untergrund das Pferd unterwegs ist. Dadurch kann es seine Bewegungen optimal auf den Untergrund einstellen und trittsicher gehen. Je nach Beschaffenheit des Bodens wird auch die Qualität des Hufhorns gebildet (wenig Abrieb auf weichen Böden bzw. kein Abrieb da mit Eisen beschlagen: weiches Horn <-> viel Abrieb auf harten Böden: hartes Horn).
2. SCHUTZFUNKTION
Der Huf schützt Knochen, Sehnen und Bänder vor mechanischen Einflüssen, Bakterien, Keimen und Dreck, vor Feuchtigkeit und Temperatur.
3. STOßDÄMPFUNG
Der Strahl und der Hufmechanismus fangen bei korrekter Trachtenlandung die auftretenden Kräfte auf und wirken so stoßdämpfend für Gelenke und Sehnen.
4. BLUTPUMPE
Der Huf spreizt sich, wenn er belastet wird und den Boden berührt. Dieses Spreizen und anschließende Zusammenziehen wird Hufmechanismus genannt. Häufig hört man: "Das Pferd hat 5 Herzen - 1 richtiges und 4 Hufe". Damit ist die unterstützende Wirkung dieser Blutpumpe (und damit auch Nährstoffpumpe) gemeint, die der Hufmechanismus in Gang bringt. Bei Pferden mit Eisenbeschlag wird dieser Mechanismus außer Kraft gesetzt. Ihre Hufe sind viel kälter (mangelnde Durchblutung) und "tauber" als die eines Barhufpferdes.
5. ENTGIFTUNG
Ein umstrittenes Thema ist die Entgiftung über die Hufe. Jedoch gibt es schlüssige, wissenschaftlich fundierte Berichte, in denen das Ausscheiden von Abfallprodukten über die Hufkapillaren logisch dargestellt wird. Die nicht verstoffwechselbaren Abfallprodukte werden über das neu gebildete Hufhorn ausgeschieden. Das ist auch eine Erklärung dafür, warum beispielsweise Entzündungshorn gelblich ist und von niederer Qualität und grundsätzlich die Qualität des Horns abhängig von einem funktionierenden Stoffwechsel (und den oben benannten Abrieb) ist. Was und wie viel Futter gegeben wird und wie es vom Pferd verwertet werden kann spielen eine entscheidende Rolle. Eine Futterumstellung oder auch das ins Lot bringen des Stoffwechsels ist in den meisten Fällen eindeutig an den Hufen ablesbar (Ringe oder veränderte Oberflächenbeschaffenheit und oder Härte).
Ermöglichen Sie Ihrem Pferd eine möglichst natürliche Haltung, das heißt: