Hufrehe ist eine hochgradige Entzündung der Huflederhaut und kann zur Ablösung dieser von der Hornkapsel führen und im schlimmsten Fall zum Ausschuhen der Hufe (gesamte Hornkapsel löst sich von der Lederhaut). Diese Trennung der Hufaufhängung ist in einer stark verbreiterten/gezerrten weißen Linie ("Lamellenkeil") zu erkennen. Zudem sinkt häufig das Hufbein ab und/oder rotiert. Die Rotation kann nur das Hufbein betreffen (Zehenwinkel von außen ändert sich nicht) oder die Hufkapsel (Hufbein ist auf dem Röntgenbild an normaler Position, jedoch ist der Huf äußerlich rotiert). Ist die Rotation sehr stark, kann es zum Hufbeindurchbruch kommen (Hufbein durchstößt die Sohle und wird sichtbar).
Die genauen Ursachen für die Rotation sind noch nicht 100% wissenschaftlich belegt. Es wird davon ausgegangen, dass die tiefe Beugesehne das Hufbein bei zerstörter Anbindung nach hinten zieht und dadurch die Rotation auslöst. Die Anbindung wird höchstwahrscheinlich durch die entzündliche Gewebeschwellung abgelöst. Deswegen empfiehlt sich sofortige Kühlung, die die Schwellung zurückgehen lässt und eine tiefe Einstreu, die dem Pferd eine entlastende Stellung ermöglicht (meist Zehe tief eingegraben).
Hufrehe ist nicht immer einfach zu erkennen, in ausgeprägter Form jedoch gibt es einige Indizien, die auf Rehe schließen lassen:
Es gibt verschiedene Ursachen für Hufrehe und die Ursache muss unbedingt gefunden und abgeschaltet werden. Nur so kann die Rehe abheilen und dem Pferd die Schmerzen genommen werden.
Mein erster Ratschlag: Beugen Sie vor! Halten und füttern Sie Ihr Pferd artgerecht und vermeiden Sie ungünstige Weidezeiten (siehe Wann Gras in Sachen Hufrehe gefährlich ist). Eine physiologische Hufform vermindert ebenfalls das Rehe-Risiko.
Bei akuter Rehe sind folgende Sofortmaßnamen schnellsmöglichst zu ergreifen:
Allgemeine Maßnahmen:
Hufbearbeitung:
Tierärztliche Maßnahmen:
Vorsicht generell bei Medikamentengaben, da diese immer Nebenwirkungen haben können (z.B. Magen-, Darm-, Leber-, Nierenschädigung).
Naturheilkundliche Maßnahmen:
Bitte denken Sie daran, dass ein an Hufrehe erkranktes Pferd stark gefährdet ist, ein erneuten Schub zu erleiden, wenn die Ursache nicht abgeschaltet wird. Bei den meisten Pferden bedeutet dies lebenslanger Verzicht auf Gras oder zumindest sehr starke Reduzierung auf Magerweiden (z.B. nur wenige Minuten oder mit Maulkorb). Auch wenn der Verzicht auf Weidegang hart erscheinen mag, die Schmerzen die ein Pferd durch Hufrehe durchlebt sind weitaus schlimmer.
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