Eine Lederhautreizung tritt häufig durch zu kurz bearbeitete Hufe auf, bzw. zeigt an, dass der Huf (dünne Sohle) den Belastungen noch nicht gewachsen ist. Ein gesunder Barhuf bekommt durch eine korrekte Hufbearbeitung (und die beinhaltet kurze Wände) keine Lederhautreizungen. Das Pferd zeigt Schmerzen, weil zu viel Druck auf die Lederhäute ausgeübt wird. Nach einigen Tagen, wenn das Horn nachgewachsen ist, verschwinden die Schmerzen. Wesentlich schlimmer sind echte Lederhautentzündungen. Dabei entzündet sich die Lederhaut aufgrund einer Infektion oder durch mechanische Einwirkungen. Diese erhöht den Druck im Huf dramatisch und die Lederhaut eitert unter Umständen und Hufgeschwüre können sich bilden. Eitrige Lederhautentzündungen können u.U. auf Knochen, Sehnen und Knorpel übergehen und damit weitreichende Folgen haben.
Wird die Ursache nicht abgestellt und die Entzündung liegt chronisch vor, zeigt sich eine Veränderung des Hornes (Ringbildung, gelbliches Entzündungshorn von sehr geringer Qualität).
Symptome sind häufig:
Stößt man bei der Öffnung eines Hufgeschwürs auf gelben Eiter, anstatt des sonst ünblichen schwarz-grauen Ausflusses, dann ist das ein Indikator für eine betroffene Lederhaut.
Die Ursachen für Lederhautreizungen und -entzündungen gehen fließend in einander über (und leider im nächsten Schritt auch zu einer Belastungsrehe). Mögliche Auslöser können sein:
Chronische Lederhautentzündungen sind häufig das Resultat schlechter Hufbearbeitung, bei der die Hornkapsel Druck auf die Lederhaut ausübt.
In erster Linie muss die Ursache abgestellt werden. Unterstützend hilft kühlen (Huf in Wassereimer stellen; Kühlpads), weiche Böden und weiche Hufschuhe (mit Polsterung) oder ein weicher Hufverband. Ein Polsterung mit Hilfe eines Sohlenpolsters (z.B. gegossen oder zugeschnitten tragrandentlastend) ist kontraproduktiv, da so Druck auf die Lederhäute erzeugt wird. Während der Genesung sollte das Pferd angemessen bewegt werden.
Bei einer eitrigen Entzündung sollte vorgegangen werden, wie bei einem Hufgeschwür und insbesondere auf Maßnahmen gegen einen Lederhautvorfall geachtet werden. Gegebenenfalls kann die Gabe eines Antibiotikums und/oder von Entzündungshemmern notwendig sein. Bei offenen Wunden sollte der Tetanusschutz überprüft werden.
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